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quellen
warum wir das machen
wer wir sind
die presse ueber uns
kontakt zu uns
mach zu die ejgelech

mach zu di ejgelech,
ot kumn fejgelech
un krajsn do arum,
zu kopns fun dajn wig.
dos pekl in der hant,
dos hojs in asch und brant;
mir losn sich, majn kind,
suchn glik.

di welt hot got farmacht,
un umetum is nacht.
si wart ojf uns
mit schojder un mit schrek.
mir schtejen bejde do
in schwerer schwerer scho
un wejssn nit wuhin
's firt der weg.

men hot uns naket, blojs,
farjogt fun unser hojs,
in finzternisch
getribn uns in feld.
un schturem, hogl, wint,
hot uns baglejt, majn kind,
bagleit uns inem opgrunt
fun der welt
mach die äuglein zu

mach die äuglein zu,
da kommen kleine vögelchen
und kreisen dort herum
am kopfende deiner wiege.
das päckchen in der hand,
das haus in asch und brand,
wir machen uns auf den weg, mein kind,
das glück suchen.

gott hat die welt verschlossen,
und ringsherum ist nacht.
sie wartet auf uns
mit schauder und schrecken.
wir stehen beide da
in dieser schweren stunde
und wissen nicht,
wohin der weg führt.

man hat uns nackt und bloß
aus unserem haus gejagt,
in der finsternis
uns aufs feld getrieben.
und sturm, hagel und wind
hat uns begleitet, mein kind,
begleitet uns in einem abgrund
der welt

bild: jüdische jungen, mucacewo, 1937

aus der schlußzeile dieses wiegenliedes stammt der titel des programms.
text: isaja schpigl (geb. 1906), schriftsteller und lehrer, der das lodzscher ghetto und auschwitz überlebte und seit 1950 in israel lebt.
melodie: david bejglman (1887 - 1944), bekannter komponist des jiddischen theaters. er wurde in treblinka ermordet.
quellen (u.a.): mlotek und kon (a.a.o.)

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